Aktuelle Themen der Bildungspolitik

Am 20. Januar 2022 diskutierten unter Beachtung der Corona­schutzmaßnahmen im Franz Hitze-Haus Prof. Dr. Kerstin Schneider vom Wuppertaler Institut für bildungsökonomische Forschung, Birgit Wenninghoff, Leiterin der Mathilde-Anneke-Gesamtschule, Franziska Müller-Rech, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Landtag NRW, und Maria Klein-Schmeink (MdB, Grüne) über aktuelle Themen der Bildungspolitik.  

 

Prof. Schneider zeigte auf, dass Deutschlands Ausgaben für Bildung deutlich geringer sind als im EU- und OECD-Durchschnitt, dass die Leistungsfähigkeit der schulischen Bildung unbefriedigend ist – ein Viertel bis ein Drittel der Schüler erfüllen die von den Kultusministern selbst gesetzten Standards in Schreiben und Rechnen nicht – und dass der Beitrag der schulischen Bildung zur Ermöglichung sozialen Aufstiegs abnimmt. Sie betonte, dass die Datenlage zu Bildungserfolgen von Schülern und Einflussfaktoren darauf äußerst dünn ist, das gelte erst recht für Studenten und Berufstätige.

 

Klein-Schmeink fasste die notwendigen Anstrengungen in die Worte "Wir haben richtig viel zu tun" und verwies auf den Koalitionsvertrag mit höheren Ausgaben für Bildung, insbesondere für mehr Lehrer und Erzieher in Kitas, mehr spezifische Förderung von Kindern und Schülern, mehr Ressourcen vor allem für Schulen in sozial schwächeren Vierteln sowie Ausbau der Lehreraus- und -fortbildung.  Müller-Rech wies auf bereits erfolgte Weichenstellungen in NRW wie Lernstandards für Grund­schulen, Abschaffung des "Schreibens nach Gehör", über 1000 neue Lehrerstellen und Ausweitung der Kapazitäten für Lehrerbildung an den Hochschulen hin.

 

Eine lebhafte Diskussion mit dem Publikum mündete in die Aufforderung zum Mut zu Tat, z.B. einer "Bildungsoffensive 2030", mit der die Weichen langfristig und verlässlich zu einer wirksamen Stärkung des Bildungswesens gestellt werden. Großer Beifall für die Referentinnen.

Sie gelangen hier zu einem ausführlichen Bericht sowie hier auch zu einem Artikel der WN.